OpernTurm

Retour zur Stadt von gestern

15. Februar 2010

OpernTurm
2009

Bockenheimer Landstraße 2-4
60306 Frankfurt am Main

Auftraggeber
Opernplatz Property Holdings
GmbH & Co.KG

Projektentwicklung
Tishman Speyer Properties
Deutschland GmbH

Architektur
Prof. Christoph Mäckler Architekten
Frankfurt am Main

Projektleitung
Henry Hess

Tragwerksplanung
Bollinger + Grohmann Ingenieure,
Grontmij | BGS Ingenieurgesellschaft mbH

Haustechnik
TechDesign Gesellschaft für
Technische Ausrüstung und Energietechnik mbH

Elektroplanung
Ebener & Partner AG
Planungsgesellschaft für Elektrotechnik

Fassadenberatung
Emmer Pfenninger Partner AG

Bauphysik
vRP Ingenieurbüro für
Bauphysik von Rekowski und Partner

Brandschutz
BPK Brandschutz Planung
Klingsch GmbH

Lichtplanung
LichtVision

Landschaftsplanung
Gräfin Adelheid von Schönborn

Mietfläche gesamt
66.000 m²

Fotografie
Thomas Eicken



Die 170 Meter hohen Türme lassen die Oper putzig aussehen. Aus der Fußgängerperspektive dominiert allerdings die 7-geschossige Sockelzone den Opernplatz.

Die Schlachten um das Frankfurter Westend sind geschlagen, "Mainhattan" profiliert seine Skyline nur noch mit Hochhäusern – und kaum jemand stört sich noch daran, wenn es immer höher hinaus geht. Bildeten  an der Frankfurter Oper bis 2002 das Zürich-Hochhaus (Udo von Schauroth, Werner Stücheli, 68 m, 1958-60) und das BHF-Hochhaus (Sep Ruf, 82 m, 1966) ein maßvolles Gegenüber, schießt der neue Opernturm, dem das Zürich-Haus weichen musste, jetzt mächtig in die Höhe: mit 42 Geschossen auf 170 Meter hinauf, unten umfasst von einer 7-geschossigen Blockrandbebauung. Mit diesem "Sockel", in dem Arkaden den Fußgängern eine geschützte Zone bescheren, versuchten die Architekten, der Verzwergung der Oper entgegen zu wirken und den Platz zurück in seine Form im 19. Jahrhundert zu korrigieren.

Hell und von spröder Wucht: Die raumhoch verglaste, 18 Meter hohe Hauptlobby des Hauses, von der die Einzelbereiche im Turm über eine weitere Lobby geschickt erschlossen sind.

Es ist Christoph Mäckler in zähen Verhandlungen mit der Stadt gelungen, dem Autoverkehr Flächen abzuringen – etwa eine Fahrspur auf der stark befahren Straße zwischen Oper und Opernturm, zugunsten eines Mittelstreifens.  Maßgeblich verbessert wird für die Fußgänger auch der Weg vom Opernplatz in den erweiterten, rekonstruierten Rothschildpark an der Bockenheimer Landstraße, zwischen Opernturm und BHF-Hochhaus. Cafés, Restaurants und Läden im Erdgeschoss sollen das stadträumliche Gefüge von der Oper in Richtung Westen beleben – die Aussichten, dass dies gelingt, sind bestens.

Heller Kalkstein aus Portugal  an der Fassade und im Innenraum bis hinein in die Aufzüge verleiht dem Gebäude eine durchgängige Gediegenheit.

Als erstes ist manufactum eingezogen – die Kundschaft, die hier die "guten Dinge" kauft, wird die solide, wie immer im Büro Mäckler gut detaillierte Architektur zu schätzen wissen, die auch energetisch besser ist als die EnEV es vorgibt. Kern und Stützen in Fassadenebene tragen, die Innenräume sind also stützenfrei und bestens zu nutzen. Es fehlt dem Gebäude allerdings viel von der Frische, von der Lust am Gestalten, die zum Beispiel fast alle Ziegelbauten aus dem Büro Mäckler in hohem Maße auszeichnen. Man muss also die monotonen Fassaden des Opernturmes durchaus nicht mögen – sie haben auch nichts mit der Dekorationslust des 19. Jahrhunderts zu tun, dem stadträumlich so viel Bedeutung beigemessen wird. Horizontale Kanneluren und leicht profilierte Fensterlaibungen allein beleben Rasterfassaden solcher Größenordnung nicht; Stein bereitet hier das gleiche Problem wie Glas und schlägt der Monotonie leider kein Schnippchen.  Das Bemühen der Architekten, die Stadt an dieser Stelle für den Fußgänger zurückzuerobern, ist zweifellos anzuerkennen – die Kulisse, vor der dies gelingen soll, hätte einfach mehr gestalterische Courage verdient, um aus der Gitterkiste (siehe Magazin 4/2010) ein Schmuckkästchen zu machen.
Ursula Baus

Auf der Dachterrasse – "Skylobby“ – bietet sich ein fantastischer Ausblick auf Frankfurt und Umgebung.
Lageplan
Regelgeschoss mit Dachterrasse
Schnitt 6-6

OpernTurm
2009

Bockenheimer Landstraße 2-4
60306 Frankfurt am Main

Auftraggeber
Opernplatz Property Holdings
GmbH & Co.KG

Projektentwicklung
Tishman Speyer Properties
Deutschland GmbH

Architektur
Prof. Christoph Mäckler Architekten
Frankfurt am Main

Projektleitung
Henry Hess

Tragwerksplanung
Bollinger + Grohmann Ingenieure,
Grontmij | BGS Ingenieurgesellschaft mbH

Haustechnik
TechDesign Gesellschaft für
Technische Ausrüstung und Energietechnik mbH

Elektroplanung
Ebener & Partner AG
Planungsgesellschaft für Elektrotechnik

Fassadenberatung
Emmer Pfenninger Partner AG

Bauphysik
vRP Ingenieurbüro für
Bauphysik von Rekowski und Partner

Brandschutz
BPK Brandschutz Planung
Klingsch GmbH

Lichtplanung
LichtVision

Landschaftsplanung
Gräfin Adelheid von Schönborn

Mietfläche gesamt
66.000 m²

Fotografie
Thomas Eicken



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